Forderungen des LMR

Musikalische Bildung - multidimensionale Musikerfahrungen ermöglichen

Stärkung der Musik im Koalitionsvertrag der neuen hessischen Landesregierung

Pressemitteilung LMR Hessen, Wiesbaden 15.01.2024

Der Landesmusikrat Hessen e. V. als Dachverband der Musik in Hessen begrüßt die ausdrückliche Erwähnung und Stärkung von Musik in vielen verschiedenen Bereichen, wie sie im Koalitionsvertrag der neuen hessischen Landesregierung vorgesehen sind.

Das deutliche Bekenntnis zu einer Vielzahl verschiedener Akteure – der Landesmusikakademie Hessen, dem hessischen Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ und der Junge Musik gGmbH sowie den Trägern der verschiedenen hessischen Klangkörper – gemeinsam mit der Stärkung des (kulturellen) Ehrenamtes und der damit verbundenen Bestrebung, musikalisches Ehrenamt in Musikvereinen, Orchestern und Chören besser zu ermöglichen, legt einen wichtigen Grundstein für die Zukunft der Musik in Hessen in der Legislaturperiode 2024 bis 2029. Auch das Versprechen, die Förderung der hessischen Musikschulen nach der Vorarbeit vergangener Jahre auf ein festeres Fundament als derzeit zu stellen, lässt hier in eine positivere Zukunft blicken.

Das Tor zur Welt der Musik soll laut Koalitionsvertrag möglichst früh vielen Menschen aufgestoßen werden. Nicht nur deshalb spielt musikalische Bildung insbesondere im Kindergarten- und Grundschulalter eine wichtige Rolle, nicht nur in Bezug auf die Schulung von Gehör und rhythmischer Kompetenzen. Musik und das gemeinsame Musizieren ist auch für Kinder ein wichtiger Baustein bei der Ausbildung sozialer Kompetenzen und einer niedrigschwelligen Sprachvermittlung. Derzeit werden in hessischen Grundschulen allerdings ca. 65% der Unterrichtsstunden im Fach Musik fachfremd erteilt, es herrscht ein eklatanter Fachkräftemangel insbesondere im Fach Musik. Der für die Schuleingangsphase geplante Blockflötenunterricht läuft unter diesen Voraussetzungen Gefahr, statt einer motivierenden, positiven eine womöglich abschreckende Musikerfahrung zu erreichen.

Dorothee Graefe-Hessler, Präsidentin des Landesmusikrat Hessen e. V.: „Jedem Kind in Hessen sollte eine ganzheitliche und selbstbestimmte Teilhabe an Musik ermöglicht werden. Dafür müssen in der Grundschule vielfältige Zugänge zur musikalischen Praxis von gut ausgebildeten Fachkräften geöffnet werden. Kinder sollen Musik in der Schule singend, spielend, sich bewegend, improvisierend, bewusst hörend und reflektierend erfahren.“

Die Stärkung und der Ausbau erfolgreicher und etablierter Programme musikalischer Bildung wie ZusammenSpielMusik, Musikmentor:innen für Hessen und Primacanta können und müssen hierbei ein wichtiger Baustein der künftigen Bestrebungen sein.

In diesem Sinne hofft der Landesmusikrat Hessen, dass die Landesregierung aus CDU und SPD und insbesondere Staatsminister Armin Schwarz und Staatsminister Timon Gremmels sowie ihren Staatssekretären und Ministerien den aktuellen Problemen der musikalischen Bildung – hier vor allem dem Lehrkräftemangel, den großen Nachwuchsproblemen in musikpädagogischen Berufen und den zum Teil prekären Arbeits- und Anstellungsbedingungen der Fachkräfte – stark und souverän begegnet und so einen ersten Schritt bei der erfolgreichen Umsetzung der ehrgeizigen Ziele in Musik und Kultur geht.

Acht Punkte für die musikalische Entwicklung in Hessen

Für Teilhabe, Bildung, Professionalisierung und Stabilität

Landesmusikrat Hessen verabschiedet „Acht Punkte für musikalische Entwicklung in Hessen“

Wiesbaden, 10.10.2023

Der Landesmusikrat Hessen e. V. verabschiedete bei seiner Mitgliederversammlung am 7. Oktober 2023 einen Plan mit acht Punkten für eine zukunftsgewandte musikalische Entwicklung in Hessen.

Am Vortag der hessischen Landtagswahl stimmten die anwesenden Mitglieder für die Veröffentlichung des Dokuments, das in seiner Grundlage Impulse für die Musikpolitik geben möchte. Gleichzeitig ist es auch als ein Leitfaden für die Arbeit des Landesmusikrates in den kommenden Jahren zu sehen.

Darin stehen die Zugänglichkeit von Musik als ideeller Ort für Inklusion, Integration, Gesundheitsförderung und gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die Zukunftssicherung von Förderinstrumenten für die professionelle Musikschaffende in Hessen im Zentrum.

Das gesamte Dokument finden Sie hier zum Download.

#Mehr Musik in der Schule

Musikunterricht fehlt in den Grundschulen – Landesmusikrat Hessen fordert Maßnahmen und verabschiedet Landesforderungspapier

Musik darf keinem Kind vorenthalten bleiben - Musik stärkt Kreativität und Selbstwirksamkeit. Wie eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung belegt, gibt es jedoch an jeder dritten öffentlichen Grundschule in Hessen keine Musiklehrkräfte. Daher richtet der Landesmusikrat Hessen e.V. mit der Verabschiedung des Landesforderungspapieres einen eindringlichen Appell an die Politik und alle Beteiligten, die musikalische Grundversorgung an hessischen Grundschulen sicherzustellen.

Deshalb fordern der Deutsche Musikrat und die Landesmusikräte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, den Lehrerinnen und Lehrern und den Fachverbänden von den Länderparlamenten, den Landesregierungen und den kommunalen Spitzenverbänden Maßnahmen zur Beseitigung dieser gravierenden Defizite:

Forderungspapier des Deutschen Musikrates zum Download

Forderungspapier des Landesmusikrates Hessen zum Download

Pressemitteilung des Landesmusikrates Hessen vom 27. Oktober 2020

Positionen des Landes­musikrates Hessen e. V.

Partner